young child sitting in a garden surrounded by llowerd looking skywards, Kleinkind in einem Garten, umgeben von Blumen mit dem Blick zum Himmel

Kindheitstrauma: Sicherer Ort

Anleitung für die Übung „Sicherer Ort“

Sicherer Ort: der Grundgedanke ist simpel. Wenn Sie gestresst oder ängstlich sind, gehen Sie in Ihrer Vorstellung zu einem inneren Sicheren Ort zu sein. Diese Übung erlaubt Ihnen, sich aus einer schwierigen Situation lange genug zurückzuziehen, um sich zu beruhigen. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan.

Sie können diese Imaginationsübung entweder in Form innerer Bilder oder auch denkend entwickeln. Dann denken Sie sich eine Geschichte zu Ihrem persönlichen Sicheren Ort aus, und erzählen Sie sich selbst erzählen. Beides ist gleichermaßen wirksam.

Die Übung nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch, während der sie ungestört sein sollten. Je nachdem, was Ihnen angenehmer ist, können Sie die Übung im Liegen oder im Sitzen machen, mit geschlossenen Augen oder mit dem Blick eine Stelle vor Ihnen fixieren. Entwickeln Sie innerlich ein Bild oder eine Geschichte von einem Ort, an dem Sie sich absolut sicher, wohl und geborgen fühlen. Dieser Ort kann auf der Erde sein, muss es aber nicht.

Lassen Sie Gedanken oder Vorstellungen oder Bilder aufsteigen von diesem Ort. Hier sind einige Ideen für einen solchen Ort:

Draußen: See, Insel, Strand, Berg, Wiese, Wald, Fluss, Oase, Urwald, Spielplatz, …

Gebäude: Häuschen, Hütte, Baumhaus, Iglu, Zelt, Burg, Turm, …

Räume: an persönliche Bedürfnisse angepasst

Transportmittel: Wohnwagen, Raumschiff, U-Boot, Heißluftballon, Schiff, Boot, Zeppelin, …

Fantasie-Orte: Hogwarts, ein anderer Planet, ein Paralleluniversum, eine Welt aus einem Lieblingsbuch/Film/Computerspiel, …

Erinnerungs-Orte: Sie sind dort gewesen und haben sich sicher gefühlt (nicht das aktuelle Zuhause)

Wenn Sie einen Ort ausgewählt haben, erschaffen Sie die Einzelheiten.

  • Was sehen Sie?
  • Was hören Sie?
  • Was riechen Sie?
  • Was schmecken Sie?
  • Wenn Sie Dinge berühren, wie fühlt sich das an?
  • Was für Licht gibt es dort?
  • Wie warm oder kühl ist es?
  • Können Sie eine Position oder Bewegung für Ihren Körper finden, die angenehm und entspannend ist?

Nun geben Sie diesem Ort eine Begrenzung Ihrer Wahl, sodass nur Sie bestimmen können, welche Lebewesen an diesem Ort, Ihrem Sicheren Ort, sein sollen, sein dürfen. Wenn möglich, laden Sie keine Menschen ein, sondern liebevolle Begleiter*innen oder Helfer*innen, Tiere oder Wesen, die Ihnen Unterstützung und Liebe geben. (Echte Menschen machen Fehler, und das könnte die Sicherheit Ihres Sicheren Ortes einschränken.)

  • Diener
  • Engel
  • Haustiere
  • hilfreiche Fantasiefiguren

Aber es bleibt ganz Ihnen überlassen, ob Sie Lebewesen einladen möchten.

Lassen Sie Szene jetzt auf sich wirken und prüfen Sie genau, ob sie in allen Einzelheiten vollkommen angenehm ist. Prüfen Sie, ob Sie sich dort mit allen Ihren Sinnen wohlfühlen. Prüfen Sie zuerst, ob Ihr Sicherer Ort angenehm ist für Ihre Augen. Ist das, was Sie hören, für Ihre Ohren angenehm? Ist die Temperatur angenehm? Sind die Gerüche und der Geschmack in Ihrem Mund angenehm? Können Sie sich frei bewegen und jede angenehme Haltung einnehmen, in der Sie sich wohlfühlen? … Wenn Sie etwas finden, was Sie nicht mögen, verändern Sie den Sicheren Ort. Sie sind sein Schöpfer, in Ihrer Vorstellung können Sie alles tun. Wenn noch etwas fehlt, ergänzen Sie alles so, bis es ganz stimmig für Sie ist.

Erfinden Sie dann einen Weg, wie Sie, und ausschließlich Sie, zu Ihrem Sicheren Ort kommen gelangen können:

  • Hightech-Scanner
  • geheimes Passwort
  • kompliziertes Schloss
  • magisches Portal
  • bestimmte Bewegung
  • starker Wächter

Dann üben Sie regelmäßig in Ihrer Vorstellung dort hinzugehen, am Anfang möglichst täglich.

Wenn Sie nun spüren können, dass Sie sich ganz und gar wohlfühlen an Ihrem Sicheren Ort und sicher dorthin gelangen können, vereinbaren Sie mit sich gern eine kleine Körpergeste. Diese kleine Geste wird Ihnen in Zukunft helfen, dass Sie diesen Ort ganz rasch wieder in der Vorstellung haben.

Um diese Übung zu beenden, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Wahrnehmung Ihrer Körpergrenzen und den Kontakt des Körpers mit dem Boden. Danach kommen Sie mit der Aufmerksamkeit zurück in den Raum.

Quelle:

Louise Reddemann: Imagination als heilsame Kraft.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert