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Maladaptives Tagträumen: Verstehen, Behandeln und Überwinden – Ein umfassender Leitfaden

Rund um das Maladaptive Tagträumen (MD): Ursachen, Therapien und Selbsthilfestrategien

Maladaptives Tagträumen (MD) ist eine besonders tiefe Form der Versunkenheit in realitätsferne Inhalte, die mit überbordender Fantasie und der Neigung einhergeht, über lange Zeiträume und regelmäßig aus der Gegenwart in innere Bilder und Vorstellungswelten zu fliehen. Diese Neigung ist das grundlegende Merkmal von Maladaptivem Tagträumen. Sie ist für die meisten Menschen keine Alltagserfahrung. Sie ist aber auch nicht selten, wie die zunehmende Zahl von MD-Gruppen beweist.

Die Folge sind überbordende Tagträumeien, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Maladaptives Tagträumen kann dabei als eine Art dissoziativer „Überspannungsschutz“, etwa bei PTBS oder dissoziativen Störungen, dienen. Außerdem ist ein Zusammenhang zu den neuroatypischen (autistischen und aufmerksamkeitsbezogenen) Spektrum-Störungen offensichtlich. Obwohl Maladaptives Tagträumen keine offizielle psychiatrische Diagnose ist, gelangt es gegenwärtig in den Fokus der psychologischen Forschung, und das hat dazu geführt, dass sogar spezifische Tests wie der Selbsttest zum Tagträumen entwickelt wurden [s. u.].

Das Verständnis einiger Unterschiede ist wesentlich, um die einzigartigen psychologischen Dynamiken und Auswirkungen von Maladaptivem Tagträumen im Vergleich zum normalen Mind Wandering zu erkennen.

Definitionen

Mind Wandering (MW)

Definition

Mind Wandering (MW) (Deutsch „Geistiges Abschweifen“ – also Unaufmerksamkeit) bezieht sich auf einen mentalen Zustand, in dem sich die Aufmerksamkeit von einer aktuellen Aufgabe oder der unmittelbaren Umgebung löst, und sich stattdessen mit internen Gedanken oder Fantasien beschäftigt.

MW tritt häufig unbewusst oder spontan auf. Es ist ein natürlicher und alltäglicher Vorgang, bei dem der Geist von einem Gedanken zum anderen wandert, ohne dass dies unbedingt mit einer tiefen emotionalen Beteiligung verbunden ist.

Die Episoden des MW sind in der Regel kurz und variabel, ohne dass sie sich auf spezifische oder detaillierte Szenarien konzentrieren. Sie sind oft zufällig und können durch externe Reize oder innere Gedanken ausgelöst werden.

Maladaptives Tagträumen (MD)

Definition

Maladaptives Tagträumen (Englisch „Maladaptive Daydreaming“) ist eine viel intensivere und umfangreichere Form des Tagträumens. Es zeichnet sich durch extrem lebhafte und detaillierte Tagträume aus, die eine starke emotionale Bindung und oft auch eine komplexe Handlung beinhalten.

Im Gegensatz zu MW ist Maladaptives Tagträumen oft ein bewusster und absichtlicher Vorgang, bei dem Individuen aktiv in ihre Tagtraumwelt eintauchen und diese gestalten. Maladaptives Tagträumen kann als Fluchtmechanismus oder zur Bewältigung emotionaler Probleme genutzt werden.

Maladaptive Tagträume sind länger, thematisch fokussierter und strukturierter. Sie können sich über Stunden oder sogar Tage erstrecken und sind oft mit persönlichen Wünschen, Zielen oder Szenarien verbunden, die tief in der Psyche verankert sind.

Vergleich

Alltäglichkeit vs. Intensität:

Während MW ein alltäglicher und normaler Teil des geistigen Lebens ist, stellt Maladaptives Tagträumen eine extreme Form des Tagträumens dar, die das tägliche Leben und das Wohlbefinden beeinträchtigen kann.

Spontaneität vs. Struktur:

MW ist spontan und unstrukturiert, wohingegen Maladaptives Tagträumen strukturiert und oft von der Person bewusst gesteuert wird.

Kurzfristige Ablenkung vs. Langzeitverhalten:

MW dient als kurzfristige mentale Ablenkung, während Maladaptives Tagträumen als langfristiger Flucht- oder Bewältigungsmechanismus dient.

Einleitung

Maladaptives Tagträumen, eine oft übersehene und wenig verstandene Erscheinung, hat in den vergangenen Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Ein Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen wird für das maladaptive Tagträumen noch erforscht. Es gibt Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen Maladaptives Tagträumen und anderen Erkrankungen wie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Zwangsstörung (OCD), Depression, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), bipolare Störung, Borderline-Persönlichkeitsstörung, dissoziative Störung und Psychose hinweisen. Die Forschung hat auch gezeigt, dass Maladaptives Tagträumen Merkmale mit Verhaltenssüchten wie Internetspielen teilen kann. Besonders interessant ist auch die Rolle von Kindheitstraumata, für das Entstehen und die Entwicklung dieser Störungen haben können. Es ist jedoch bislang nicht klar, wie diese Störungen speziell mit maladaptivem Tagträumen zusammenhängen. Weitere Untersuchungen sind daher unumgänglich, um diese Zusammenhänge vollständig zu verstehen.

Maladaptives Tagträumen und seine Verbindung zu anderen Störungen

Es gibt sowohl Überschneidungen als auch Unterscheidungsmerkmale zwischen maladaptivem Tagträumen und anderen psychischen Störungen. In allen Fällen muss sowohl das maladaptive Tagträumen als auch die zugrunde liegenden psychischen Probleme Beachtung finden.

Maladaptives Tagträumen und Sucht

Ähnlichkeiten in der Dynamik

Suchtverhalten und Maladaptives Tagträumen weisen ähnliche Verhaltensdynamiken auf. Beide können als eine Form der Flucht vor der Realität oder als Mittel zur Bewältigung emotionaler Schwierigkeiten fungieren. Bei Suchtverhalten greifen Personen auf Substanzen oder Aktivitäten zurück, die kurzfristige Befriedigung oder Entlastung von negativen Gefühlen bieten. Ähnlich nutzen Personen mit Maladaptives Tagträumen das Tagträumen als Mechanismus, um unangenehmen Realitäten oder emotionalen Zuständen zu entfliehen.

Verstärkung und Abhängigkeit

Sowohl bei Sucht als auch bei Maladaptivem Tagträumen kann ein Zyklus der Verstärkung beobachtet werden. Bei Suchtverhalten führt der Konsum der Substanz oder die Ausübung der Aktivität zu einer kurzfristigen Belohnung oder Erleichterung, was den Wunsch nach mehr verstärkt. Bei Maladaptivem Tagträumen verstärkt das Eintauchen in Tagträume das Bedürfnis, weiterhin zu träumen, besonders wenn es als eine wirksame Methode zur emotionalen Regulation wahrgenommen wird.

Negative Auswirkungen auf das tägliche Leben

Beide Verhaltensweisen können zu negativen Auswirkungen auf das tägliche Leben führen. Suchtverhalten kann zu Gesundheitsproblemen, zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und negativen sozialen Konsequenzen führen. Maladaptives Tagträumen kann ebenfalls problematisch werden, wenn es zu einer Vernachlässigung realer Verantwortlichkeiten, sozialer Isolation oder einer verringerten Fähigkeit, mit der realen Welt umzugehen, führt.

Bewältigungsmechanismus

Sowohl Sucht als auch Maladaptives Tagträumen können als dysfunktionale Bewältigungsmechanismen für tiefer liegende psychische Probleme, wie Angst, Depression oder Trauma, betrachtet werden. Sie dienen dazu, kurzfristig von diesen Problemen abzulenken, was jedoch langfristig keine Lösung bietet und oft zu einer Verschärfung der zugrunde liegenden Probleme führt.

Maladaptives Tagträumen und Dissoziative Störungen

Die sogenannte „dissoziative Versunkenheit“ ist eine Schlüsselkomponente der Maladaptiven Tagträumens und beinhaltet die innerliche (z. B. beim Tagträumen) oder äußerliche (z. B. beim Lesen eines Buches oder beim Anschauen eines Films) absolute Einengung der Aufmerksamkeit. Dissoziative Versunkenheit unterscheidet sich von Aufmerksamkeitsdefizitsymptomen und Mind Wandering (MW).

Verbindung zum Maladaptiven Tagträumen

Maladaptives Tagträumen kann in vielerlei Hinsicht als eine Form der Dissoziation betrachtet werden. Dissoziation ist ein psychischer Prozess, bei dem eine Person eine Trennung zwischen ihren Gedanken, Gefühlen, Erinnerungen oder sogar ihrer Identität erlebt. Im Fall von Maladaptivem Tagträumen nutzen Betroffene das Tagträumen als eine Art, sich von ihrer aktuellen Realität oder ihren emotionalen Zuständen zu distanzieren. Diese Form der Dissoziation dient als Mechanismus, um mit emotionaler Dysregulation fertig zu werden – einer Schwierigkeit, Emotionen angemessen zu erleben, zu verarbeiten und darauf zu reagieren.

Maladaptives Tagträumen als Bewältigungsstrategie

Für Personen, die Maladaptives Tagträumen erleben, wird das Tagträumen oft zu einer Methode, um unangenehme oder überwältigende Gefühle zu vermeiden oder zu kontrollieren. Anstatt sich direkt mit diesen Emotionen oder den zugrunde liegenden Problemen auseinanderzusetzen, erlaubt Maladaptives Tagträumen ihnen, in eine Welt einzutauchen, in der sie sich sicher und kontrolliert fühlen. Diese Flucht in die Welt des Tagträumens kann vorübergehend Erleichterung bieten, führt jedoch oft zu einer Vernachlässigung der realen Welt und ihren Herausforderungen.

Dissoziation und emotionale Dysregulation

Die Tendenz zu dissoziativen Zuständen, wie sie bei Maladaptivem Tagträumen beobachtet wird, ist eng mit emotionaler Dysregulation verbunden. Diese Dysregulation kann aus einer Vielzahl von Gründen entstehen, einschließlich Traumata, psychischen Störungen oder Entwicklungsstörungen. Maladaptives Tagträumen, als dissoziativer Prozess, ermöglicht es den Betroffenen, ihre emotionale Reaktionsfähigkeit zu dämpfen und sich von den stressigen Aspekten ihres Lebens zu distanzieren.

Langzeitfolgen

Während Maladaptives Tagträumen kurzfristig eine wirksame Methode zur Bewältigung emotionaler Belastungen sein kann, birgt es langfristig das Risiko einer verstärkten Entfremdung von der Realität. Diese fortgesetzte Dissoziation kann zu weiteren Schwierigkeiten in der emotionalen Regulation und im Umgang mit realen Lebenssituationen führen.

Maladaptives Tagträumen und Zwangsstörungen (OCD)

Während sowohl Maladaptives Tagträumen als auch OCD zwanghafte Gedanken beinhalten können, ist Maladaptives Tagträumen durch lebhafte und fantasievolle Tagträume gekennzeichnet, die das Gefühl der Handlungsfähigkeit verändern und eine Motivation beinhalten, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Im Gegensatz dazu treten bei der Zwangsstörung aufdringliche Gedanken, Sorgen oder Grübeleien unfreiwillig auf. Ebenso unterscheidet sich Maladaptives Tagträumen von MW durch ihren immersiven und zielgerichteten Charakter, während MW spontan, ungesteuert und fragmentarisch ist.

Ähnlichkeiten im Verhaltensmuster

Zwangsstörungen und Maladaptives Tagträumen teilen einige charakteristische Verhaltensmuster. Bei Zwangsstörungen manifestieren sich diese Muster oft in wiederholten, unerwünschten Gedanken (Zwängen) und/oder Verhaltensweisen (Ritualen), die der Person helfen sollen, Angst oder Unbehagen zu reduzieren. Bei Maladaptives Tagträumen hingegen äußert sich das Muster in exzessivem, oft bewusst herbeigeführtem Tagträumen, das als Flucht oder Bewältigungsmechanismus für emotionale Belastungen dient.

Kontrollbedürfnis und Fluchtmechanismus

Sowohl bei Zwangsstörungen als auch bei Maladaptives Tagträumen kann ein starkes Bedürfnis nach Kontrolle beobachtet werden. Personen mit Zwangsstörungen versuchen, durch Rituale ein Gefühl der Kontrolle über ihre Ängste zu erlangen. Im Fall von Maladaptivem Tagträumen nutzen die Betroffenen das Tagträumen, um sich in eine kontrollierbare, oft idealisierte Welt zu flüchten, in der sie sich sicher fühlen.

Emotionale Regulation

Bei beiden Störungen spielen emotionale Regulationsschwierigkeiten eine Rolle. Zwangshandlungen dienen oft dazu, Unbehagen oder Angst zu verringern. Ähnlich dient Maladaptives Tagträumen als Mittel, um mit negativen Gefühlen oder Stress umzugehen, indem die Person in ihre Tagtraumwelt eintaucht.

Zyklische Natur und Verstärkung

Ein weiteres gemeinsames Element ist die zyklische Natur beider Störungen. Bei Zwangsstörungen kann das Nachgeben gegenüber einem Zwang kurzfristig Erleichterung bringen, führt jedoch langfristig oft zu einer Verstärkung der Zwänge. Ähnlich kann bei Maladaptives Tagträumen das Eintauchen in Tagträume vorübergehend beruhigend wirken, verstärkt jedoch auf lange Sicht das Bedürfnis und die Abhängigkeit vom Tagträumen.

Maladaptives Tagträumen und Depression

Verbindung

Maladaptives Tagträumen kann bei Depressionen sowohl als Symptom als auch als Bewältigungsmechanismus auftreten. Depressionen verführen dazu, in maladaptive Tagträume zu flüchten, um der realen Welt zu entkommen, was jedoch Isolation und andere Symptome der Depression verstärken kann.

Verstärkung negativer Emotionen

Anhaltendes Maladaptives Tagträumen kann zu einer verstärkten Fokussierung auf negative Gedanken und Gefühle führen. Das verschlimmert die depressive Symptomatik.

Maladaptives Tagträumen und Angststörungen

Flucht vor Angst

Maladaptives Tagträumen kann als eine Flucht vor Angst und Stress auslösenden Situationen dienen. Betroffene können Maladaptives Tagträumen nutzen, um sich in eine sicherere, kontrollierbare Welt zurückzuziehen.

Vermeidungsverhalten

Dies führt jedoch langfristig zur Vermeidung und untergräbt die Fähigkeit, effektive Bewältigungsstrategien für Angst zu entwickeln.

Maladaptives Tagträumen und Bipolare Störung

Schwankungen im Tagträumen

Bei bipolarer Störung kann die Intensität und Häufigkeit von Maladaptivem Tagträumen mit den Stimmungsschwankungen variieren. In manischen Phasen könnten die Tagträume intensiver und grandioser sein, während in depressiven Phasen sie möglicherweise düsterer werden.

Beeinflussung des Realitätsbezugs

Die Grenze zwischen Realität und Fantasie kann in extremen Stimmungsphasen verschwimmen, was die Symptome einer bipolaren Störung komplizieren kann.

Maladaptives Tagträumen und Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)

Emotionale Regulation

Für Personen mit BPS, die oft Schwierigkeiten mit der emotionalen Regulation haben, kann Maladaptives Tagträumen eine Methode sein, um intensive Emotionen zu tolerieren oder zu regulieren.

Verstärkung der Symptome

Gleichzeitig kann Maladaptives Tagträumen zu einer Verstärkung von Symptomen wie Impulsivität, Identitätskonflikten und zwischenmenschlichen Problemen führen, die für BPS charakteristisch sind.

Maladaptives Tagträumen und Psychose

Unterscheidung von Realität und Fantasie

Während Maladaptives Tagträumen an sich keine Psychose ist, kann bei Personen, die zu psychotischen Episoden neigen, das intensive Tagträumen die Fähigkeit beeinträchtigen, zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden,.

Risiko der Verstärkung

In seltenen Fällen könnte intensives Maladaptives Tagträumen die Symptome verstärken oder psychotischer Episoden auslösen.

Maladaptives Tagträumen und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Maladaptives Tagträumen und die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) weisen einige interessante Überschneidungen, aber auch markante Unterschiede auf, insbesondere in Bezug auf Konzentrationsschwierigkeiten und Aufmerksamkeitsprozesse.

Eines der Hauptmerkmale von ADHS ist die Schwierigkeit, eine gewählte Aufmerksamkeitsrichtung aufrechtzuerhalten, sodass es zu mangelnder Konzentrationsfähigkeit und leichter Ablenkbarkeit kommt. Das Problem ist nicht der mangelnde Fokus der Aufmerksamkeit, sondern seine „Verführbarkeit“ für (und sein Haften an) ursprünglich nicht beabsichtigten Aufmerksamkeitsgegenständen. Dieses Grundproblem führt in verschiedenen Lebensbereichen zu Herausforderungen, von der Schule hin zum Berufsleben. Im Gegensatz dazu ist Maladaptives Tagträumen durch absichtsvoll ausgelöstes, intensives und oft übermäßiges Tagträumen gekennzeichnet, das als eine Form der gewollten Flucht aus der Realität verstanden werden kann. Während ADHS-Patienten Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit auszurichten, richten Maladaptives Tagträumen-Patienten Tagträume bewusst von der Gegenwart weg.

Die Gemeinsamkeit zwischen Maladaptives Tagträumen und ADHS ist die Tendenz zur Hyperfokussierung mit einer intensiven emotionalen und kognitiven Beteiligung. Bei ADHS verlieren sich die Betroffenen in bestimmten Interessengebieten oder Aktivitäten und blenden danach ihre Umgebung völlig aus. Bei Maladaptivem Tagträumen hingegen wird diese Hyperfokussierung ausschließlich auf die innere Welt der Tagträume gerichtet, während ADHS also oft mit externen Reizquellen verbunden ist, die sich in impulsivem Verhalten und Hyperaktivität äußern können, ist Maladaptives Tagträumen mehr mit einer internen Flucht in die eigene Gedankenwelt verbunden. Während ADHS sich in einer Unfähigkeit äußert, Aufmerksamkeit zu regulieren und aufrechtzuerhalten, bietet Maladaptives Tagträumen eine Zuflucht in eine innere Welt als Abwehrreaktion auf äußere Reize oder emotionale Belastungen.

Maladaptives Tagträumen und Autismus

Maladaptives Tagträumen bei Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen eröffnet eine interessante Perspektive auf die Funktionsweise von Maladaptivem Tagträumen als Mittel der Selbstregulierung oder als Reaktion auf Sozialisationsschwierigkeiten. Autismus ist durch ein breites Spektrum von Verhaltens- und Kommunikationsmustern gekennzeichnet, und für viele Betroffene kann die soziale Interaktion herausfordernd sein. Maladaptives Tagträumen kann in diesem Zusammenhang als eine Form der Bewältigung auftreten, indem es Individuen ermöglicht, sich in eine innere Welt zurückzuziehen, in der soziale Interaktionen kontrollierbar und weniger belastend sind. Dieser Rückzug in die Welt des Tagträumens ist dann ein Selbstregulierungsmechanismus, gegen Überstimulation oder emotionale Überforderung. Die intensive Welt des Maladaptiven Tagträumen bietet einen sicheren Raum, in dem Emotionen und Gedanken in einer Weise verarbeitet werden können, die in der realen Welt möglicherweise nicht zugänglich ist. Dies kann besonders relevant sein für Betroffene mit Autismus, die Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu verstehen und auszudrücken.

Bei der Betrachtung von Maladaptivem Tagträumen, ADHS und Autismus fällt auf, dass intensives Tagträumen zwar ein gemeinsames Merkmal darstellt, das sich allerdings in unterschiedlichen Kontexten manifestiert. Bei Maladaptives Tagträumen ist das intensive Tagträumen zentral und nimmt oft eine dominierende Rolle im Leben der Betroffenen ein. Bei ADHS kann intensives Tagträumen als Nebenprodukt der Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeitsregulation auftreten, während es bei Autismus als Mechanismus zur Bewältigung von sozialen und emotionalen Herausforderungen dienen kann. In allen drei Fällen bietet das Tagträumen einen Weg, um mit internen oder externen Stressoren umzugehen. Obwohl die spezifischen Auslöser und Funktionen des Tagträumens variieren können, ist die Tendenz, sich in eine innere Welt zurückzuziehen, ein gemeinsames Bindeglied. Diese Gemeinsamkeit unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses der individuellen Erfahrungen und Hintergründe der Betroffenen, um geeignete therapeutische Strategien zu entwickeln.

Maladaptives Tagträumen und Trauma

Die Verbindung zwischen Kindheitstrauma und maladaptivem Tagträumen ist ein faszinierender und komplexer Aspekt in der psychologischen Forschung. Kindheitstraumata, die Gewalt und andere traumatische Erlebnisse umfassen, hinterlassen tiefe psychische Narben, die das spätere Leben eines Individuums stark beeinflussen. Wer in seiner Kindheit Gewalt und andere Formen von Kindheitstrauma erlebt hat, wird Schwierigkeiten haben, die eigene Geschichte anzuerkennen. Dies kann zu verschiedenen Coping-Strategien führen, von denen eine das maladaptive Tagträumen ist.

Maladaptives Tagträumen, charakterisiert durch intensives und häufiges Tagträumen, das die normale Lebensführung beeinträchtigt, kann eine Form der Flucht oder Verarbeitung dieser unverarbeiteten Traumata darstellen. In dieser Welt des Tagträumens finden Individuen oft einen Zufluchtsort, der ihnen erlaubt, Kontrolle über ihre Erlebnisse und Emotionen zu gewinnen, die sie in der realen Welt als überwältigend empfinden.

Maladaptives Tagträumen ermöglicht es, Gefühle und Erlebnisse in einer Weise zu bearbeiten, die in ihrer realen Umgebung möglicherweise nicht zugänglich oder sicher ist.

Diese Beobachtungen legen nahe, dass Maladaptives Tagträumen mehr als nur eine einfache Flucht in die Fantasie ist; es ist eine komplexe psychologische Reaktion auf unverarbeitete innere Zustände.

Therapeutische Ansätze und Bewältigungsstrategien

Der Behandlung von Maladaptivem Tagträumen im Kontext psychischer Störungen und Techniken zum Selbstmanagement dienen verschiedene Therapieansätze. Die Wirksamkeit dieser Therapieansätze und Techniken ist individuell verschieden, und manchmal ist eine Kombination verschiedener Methoden erforderlich, um den besonderen Bedürfnissen und Herausforderungen Betroffener gerecht zu werden. Die Behandlung von Maladaptivem Tagträumen erfordert daher einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz. Während psychotherapeutische Methoden, die zugrunde liegenden emotionalen und kognitiven Aspekte von Maladaptivem Tagträumen angehen, können Medikamente erforderlich sein, um begleitende psychische Störungen wie Angstzustände, Depression oder ADHS zu behandeln.

Maladaptives Tagträumen ist oft ein langfristiges Problem, das eine anhaltende Betreuung und regelmäßige Anpassungen des Behandlungsplans erfordert.

Außerdem sollte der Fokus nicht nur auf der Reduzierung der Maladaptives Tagträumen-Symptome liegen, sondern auch auf der Förderung der allgemeinen psychischen und physischen Gesundheit. Dazu gehören: Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und soziale Kontakte.

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bei Maladaptivem Tagträumen

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein wirksamer Ansatz zur Behandlung einer Vielzahl von psychischen Störungen, einschließlich Maladaptivem Tagträumen. KVT konzentriert sich darauf, ungesunde Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.

Psychodynamische Therapie

Bearbeitung zugrunde liegender Konflikte

Diese Therapieform deckt unbewusste Konflikte und Traumata auf, die Maladaptives Tagträumen auslösen oder verstärken, und hilft bei ihrer Überwindung.

Verständnis der Funktion von MaladaptivemTagträumen

Die Therapie unterstützt das Verständnis, des Maladaptives Tagträumen als Bewältigungsstrategie für ungelöste emotionale Probleme.

 Mentalization-Based Therapy (MBT)

Fokus auf das Verständnis mentaler Zustände

MBT hilft Individuen, ihre eigenen Gedanken und Gefühle sowie die anderer besser zu verstehen. Dies hilft bei Maladaptives Tagträumen, die Unterscheidung zwischen Realität und Tagtraumwelt zu schärfen.

Verbesserung der emotionalen Regulation

MBT hilft auch, die inneren Zustände als emotionale Reaktionen und Bedürfnisse besser zu erkennen und zu regulieren. Flucht in die Fantasie wird dadurch überflüssig.

Narrative Therapie

Neudefinition der eigenen Geschichte

Durch narrative Therapie können Betroffene mit Maladaptives Tagträumen ihre Lebensgeschichte neu zu bewerten und umzuschreiben, weil sie sich selbst in einem anderen Licht sehen.

Trennung von Person und Problem

Diese Methode hilft, Maladaptives Tagträumen als ein „Problem“ zu sehen, das man hat, nicht eins, das man ist.

Techniken zum Selbstmanagement bei Maladaptivem Tagträumen

1. Identifikation und Überprüfung von Gedankenmustern

Technik:

Identifizieren von negativen oder irrationalen Gedankenmustern, die zu maladaptivem Tagträumen führen. Dazu gehört, die Realitätsverzerrungen oder Selbstkritik, die mit Maladaptivem Tagträumen einhergehen, zu erkennen und herauszufordern.

   Übung:

Gedankenprotokolle – Führen Sie ein Protokoll, in dem Sie die Gedanken notieren, die vor, während und nach dem Tagträumen auftreten. Bewerten Sie diese Gedanken dann auf ihre Rationalität und suchen Sie nach realistischeren und gesünderen Alternativen.

2. Entwicklung von Bewältigungsstrategien

Technik:

Erlernen von Techniken zur Bewältigung von Stress, Angst oder anderen Emotionen, die Maladaptives Tagträumen auslösen könnten.

   Übung:

Entspannungstechniken – Erlernen Sie Grounding- und Entspannungstechniken wie 4×4-Atmung, progressive Muskelentspannung (PMR) oder geführte Meditationen, um Angstzustände und Stress abzubauen.

3. Verhaltensänderung

Technik:

Änderung der Verhaltensweisen, die mit Maladaptives Tagträumen verbunden sind, und Förderung von gesünderen Aktivitäten.

   Übung:

Aktivitätenplanung – Planen Sie täglich Aktivitäten ein, die Ihnen Freude bereiten, wie Sport, Kunst, Musik oder soziale Interaktionen, um die Abhängigkeit vom Tagträumen zu verringern.

4. Aufbau von Realitätsbezug

Technik:

Stärkung der Verbindung zur realen Welt, um die Flucht in Tagträume zu reduzieren. Setzen Sie regelmäßig am Tag bewusste Pausen, um sich Ihrer Umgebung bewusst zu werden und sich zu vergewissern, was real ist und was Tagtraum ist.

   Übung:

Spaziergang in der Natur – Gehen Sie täglich für mindestens 20 Minuten spazieren. Konzentrieren Sie sich dabei auf die Dinge, die Sie sehen, hören und fühlen. Versuchen Sie, vollständig in der Erfahrung des Gehens aufzugehen.

5. Achtsamkeit

Technik:

Die Praxis der Achtsamkeit konzentriert sich darauf, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und bewusst die Umgebung, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne zu urteilen.

   Übung:

Einfache Atemübung – Setzen oder legen Sie sich in eine bequeme Position. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem. Beobachten Sie, wie die Luft ein- und ausströmt. Wenn Ihre Gedanken abschweifen, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit sanft zurück auf Ihren Atem. Führen Sie dies für 5–10 Minuten durch.

6. Selbstreflexion

Technik:

Selbstverständigung, um Bewusstsein über die Häufigkeit und Inhalte der Tagträume zu schaffen. Kreative Aktivitäten wie Malen, Schreiben oder Musik sind andere Mittel, um Emotionen und Gedanken auszudrücken.

   Übung:

Tagtraum-Protokoll – Notieren Sie jedes Mal, wenn Sie sich beim Tagträumen erwischen, Datum, Uhrzeit, Dauer und Inhalte des Tagtraums. Reflektieren Sie am Ende des Tages über Muster und Auslöser.

7. Strukturierte Tagespläne

Technik:

Erstellung eines strukturierten Tagesplans, um produktive Aktivitäten zu fördern und die Zeit für Tagträume zu begrenzen.

   Übung:

Planen Sie Ihren Tag im Voraus mit festen Zeiten für Arbeit, Mahlzeiten, Entspannung und Hobbys. Versuchen Sie, diesen Plan einzuhalten und bewerten Sie am Ende des Tages, wie gut Sie ihm gefolgt sind und wie dies Ihre Tagträume beeinflusst hat.

Haben Sie Geduld mit sich selbst und geben Sie sich Zeit für Veränderungen.

Zusammenfassung

1. Maladaptives Tagträumen als Dissoziationsform: Maladaptives Tagträumen kann als eine Form der Dissoziation verstanden werden, die oft als Reaktion auf emotionale Dysregulation auftritt. Maladaptives Tagträumen ermöglicht Individuen, sich von belastenden Emotionen oder Erfahrungen zu distanzieren und bietet eine temporäre Flucht in eine kontrollierbare Fantasiewelt.

2. Verbindung zu psychischen Störungen: Maladaptives Tagträumen zeigt bedeutsame Überschneidungen mit verschiedenen psychischen Störungen, darunter Depression, Angststörungen, bipolare Störung, Borderline-Persönlichkeitsstörung und in einigen Fällen sogar Tendenzen zu psychotischen Episoden. Diese Verbindungen unterstreichen die Komplexität von Maladaptivem Tagträumen als psychisches Phänomen.

3. Therapieansätze und Selbstmanagement: Die Behandlung von Maladaptivem Tagträumen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl psychologische als auch medizinische Aspekte berücksichtigt. Therapieoptionen wie Kognitive Verhaltenstherapie, Mentalization-Based Therapy, psychodynamische Therapie und narrative Therapie sind wirksam. Zusätzlich unterstützen Selbstmanagement-Techniken wie Achtsamkeit, kreative Ausdrucksformen, strukturierte Tagespläne und Selbstreflexion die Bewältigung von MaladaptivemTagträumen.

4. Bedeutung eines umfassenden Ansatzes: Ein effektiver Behandlungsplan für Maladaptives Tagträumen sollte die Integration verschiedener therapeutischer Disziplinen umfassen, um sowohl die psychologischen als auch die physischen Aspekte der Störung zu adressieren. Dies schließt eine individuelle Betrachtung und langfristige Anpassung der Therapie an die spezifischen Bedürfnisse und Veränderungen im Leben des Einzelnen ein.

5. Wichtigkeit des Verständnisses von Maladaptivem Tagträumen: Ein tiefgreifendes Verständnis von Maladaptivem Tagträumen und seiner Beziehung zu anderen psychischen Störungen ist entscheidend, um effektive Behandlungsstrategien zu entwickeln. Dieses Verständnis hilft dabei, Maladaptives Tagträumen nicht nur als isoliertes Phänomen, sondern im Kontext der gesamten emotionalen und psychischen Gesundheit zu betrachten.

Das Verständnis von Maladaptivem Tagträumen und seiner Rolle im Spektrum psychischer Störungen ist ein wachsendes Feld, das weiterer Forschung bedarf.

Ausblick

  1. Tiefergehende Erforschung der Ursachen: Es besteht ein Bedarf, die genauen Ursachen und Mechanismen von Maladaptivem Tagträumen genauer zu untersuchen. Insbesondere die Rolle von Trauma, emotionaler Dysregulation und deren Zusammenhang mit Maladaptives Tagträumen muss weiter erforscht werden.
  2. Entwicklung spezifischer Behandlungsansätze: Aktuell werden Behandlungsmethoden aus angrenzenden psychologischen Bereichen für Maladaptives Tagträumen angepasst. Es besteht ein Bedarf an spezifischen, evidenzbasierten Behandlungsansätzen, die direkt auf Maladaptives Tagträumen abzielen.
  3. Langzeitstudien zur Wirksamkeit von Therapien: Es sind Langzeitstudien erforderlich, um die Wirksamkeit verschiedener therapeutischer Ansätze bei der Behandlung von Maladaptivem Tagträumen zu beurteilen und zu vergleichen.
  4. Integration in diagnostische Handbücher: Die Aufnahme von Maladaptivem Tagträumen in offizielle diagnostische Handbücher wie das DSM oder ICD könnte die Forschung, Diagnosestellung und Behandlung von Maladaptivem Tagträumen erleichtern und standardisieren.
  5. Förderung der Akzeptanz und Unterstützung: Menschen mit Maladaptivem Tagträumen benötigen ein unterstützendes Umfeld und Akzeptanz. Die Sensibilisierung der Gesellschaft für diese Störung kann dazu beitragen, Stigmatisierung zu reduzieren und Betroffenen den Zugang zu Hilfe und Unterstützung zu erleichtern.
  6. Interdisziplinäre Forschung: Die Förderung von interdisziplinärer Forschung, die verschiedene Aspekte von Maladaptivem Tagträumen wie Psychologie, Neurologie und Sozialwissenschaften integriert, könnte zu einem umfassenderen Verständnis von Maladaptivem Tagträumen führen.

Zunehmende Anerkennung und Erforschung von Maladaptivem Tagträumen muss letztlich dazu beitragen, etwaige Veränderungen mit Krankheitswert im Maladaptiven Tagträumen zu herauszuarbeiten, effektivere Behandlungsstrategien zu entwickeln und das Leben derjenigen, die mit dieser Herausforderung leben, zu verbessern.

Sind Sie betroffen? Machen Sie den Test

Die 16 Items umfassende Maladaptive Daydreaming Scale von Eli Somer, Jayne Bigelsen, Jonathan Lehrfeld und Daniela Jopp (2016) besteht aus 16 Fragen. Diese Fragen wurden entwickelt, um den Grad des maladaptiven Tagträumens bei Jugendlichen oder Erwachsenen zu bewerten. Bewerten Sie jeden Satz mit 0 bis 100.

  1. Wird Ihr Tagträumen durch Musik ausgelöst? (0 Nie, 100 Sehr oft)
  2. Wenn ein Ereignis in der realen Welt einen Ihrer Tagträume unterbrochen hat, wie stark war Ihr Bedürfnis, so schnell wie möglich zu diesem Tagtraum zurückzukehren? (0 Null, 100 Extrem)
  3. Wie häufig werden Ihre aktuellen Tagträume von Stimmgeräuschen oder Gesichtsausdrücken begleitet (z. B. Lachen, Sprechen oder Mundbewegungen)? (0 Nie, 100 Sehr häufig)
  4. Wie sehr stört es Sie, wenn Sie aufgrund von Verpflichtungen in der realen Welt nicht in der Lage sind, so viel wie üblich zu träumen? (0 Überhaupt nicht, 100 Extrem belastend)
  5. Wie sehr beeinträchtigt Ihr Tagträumen Ihre Fähigkeit zur Erledigung wichtiger Aufgaben? (0 Überhaupt nicht beeinträchtigt, 100 Extrem beeinträchtigt)
  6. Wie besorgt sind Sie derzeit über die Zeit, die Sie mit Tagträumen verbringen? (0 Überhaupt nicht besorgt, 100 Extrem besorgt)
  7. Wenn Sie wissen, dass Sie etwas Wichtiges oder Schwieriges zu erledigen hatten, wie schwierig war es dann für Sie, bei der Sache zu bleiben und das Ziel zu erreichen, ohne zu träumen? (0 Überhaupt keine Schwierigkeiten, 100 Extreme Schwierigkeiten)
  8. Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Tagträumerei Sie bei der Erreichung Ihrer allgemeinen Lebensziele behindert? (0 Überhaupt nicht beeinträchtigt, 100 Extrem beeinträchtigt)
  9. Wie schwierig war es für Sie, Ihre Tagträumerei unter Kontrolle zu halten? (0 Überhaupt keine Schwierigkeiten, 100 Extreme Schwierigkeiten)
  10. Wenn die reale Welt einen Ihrer Tagträume unterbricht, wie ärgerlich fühlen Sie sich dann im üblicherweise? (0 Überhaupt nicht ärgerlich, 100 Extrem ärgerlich)
  11. Wie sehr beeinträchtigt Ihr Tagträumen Ihren schulischen/beruflichen Erfolg? (0 Überhaupt nicht beeinträchtigt, 100 Extrem beeinträchtigt)
  12. Würden Sie lieber Tagträumen nachhängen, statt sich mit anderen Menschen zu treffen oder Hobbys zu widmen? (0 Überhaupt nicht, 100 In vollem Ausmaß)
  13. Wenn Sie morgens aufwachen, wie stark ist dann Ihr Drang, sofort mit dem Tagträumen zu beginnen? (0 Überhaupt kein Drang, 100 Extremer Drang)
  14. Wie oft werden Ihre aktuellen Tagträume von körperlichen Aktivitäten wie Auf- und Abgehen, Schwingen oder Schütteln der Hände begleitet? (0 Nie, 100 Sehr oft)
  15. Empfinden Sie das Träumen als beruhigend und/oder angenehm? (0 Überhaupt nicht beruhigend/angenehm, 100 Sehr beruhigend/angenehm)
  16. Ist Ihre Tagträumerei vom fortgesetzten Musikhören abhängig? (0 Nicht abhängig, 100 Völlig abhängig)

Berechnet wird am Ende der Mittelwert aller Antworten zwischen der Mindestpunktzahl 0 und der Höchstpunktzahl 100: Das heißt, die Summe der einzelnen Punktzahlen, geteilt durch 16.

Interpretation der Punktzahlen

  • 0 bis 39: normaler Bereich, Maladaptives Tagträumen ist unwahrscheinlich.
  • 40 oder mehr: maladaptives Tagträumen wahrscheinlich.

Diese Punktzahlen gelten für Jugendliche und Erwachsene ab 13 Jahren.Kinder können höhere oder niedrigere Punktzahlen aufweisen. Für die Diagnose ist eine klinische Beurteilung erforderlich. Probieren Sie die Maladaptive Daydreaming Scale online aus: http://traumadissociation.com/mds#languages

Quellen

Psychology Today: Do You Suffer From Maladaptive Daydreaming?

PubMed: Maladaptive daydreaming: Evidence for an under-researched mental health disorder

Maladaptive Daydreaming Center – Reddit Community: Reddit – Maladaptive Daydreaming Center

ISSTD – Self Care Resources: Self Care Resources for the Public – ISSTD

Deutschlandfunk Nova: Maladaptives Tagträumen: Wenn Träumen zur Sucht wird

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