Psychisches Trauma Mental Health

Psychisches Trauma

Psychisches Trauma

Ein psychisches Trauma ist ein Ereignis, das die Integration von Wahrnehmungen und dadurch ausgelöste Gefühle und Gedanken massiv überfordert. Durch die Zerstörung des inneren Zusammenhalts überfluten uns Angst und Hilflosigkeit und setzen unsere Abwehr außer Kraft.

(Andererseits können auch Vereinsamung, Sorgen und Anspannung, wenn sie zum Dauerzustand werden, in Erschöpfung münden.)

 

Phasenverlauf eines psychischen Traumas

Ein psychisches Trauma folgt meistens einem bestimmten zeitlichen Ablauf:

  1. Schockreaktion auf Krisenanlass,
  2. vergebliche Mobilisierung von Problemlösungsstrategien,
  3. psychische Labilisierung/Entstehung von Beschwerden/Entgleisung,
  4. Abklingen der Krise.

 

- Psychisches Trauma - Definition

Nach ICD-10 werden Traumafolgen klassifiziert als akute Belastungsreaktion (posttraumatische Belastungsstörung) und als Anpassungsstörung.

F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

F43.0 
Akute Belastungsreaktion

F43.1 
posttraumatische Belastungsstörung

F43.2 
Anpassungsstörung

F43.8
Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung

F43.9
Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet

Psychisches Trauma: Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Die Störungen … unterscheiden sich von den übrigen … durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren:

  • ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das eine akute Belastungsreaktion hervorruft, oder
  • eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat und eine Anpassungsstörung hervorruft.

Sie können als Anpassungsstörungen angesehen werden, weil sie erfolgreiche Bewältigungsstrategien behindern und aus diesem Grunde zu Problemen der sozialen Funktionsfähigkeit führen.

Psychisches Trauma – Behandlung

Ein psychisches Trauma benötigt eine Behandlung  v.a. bei akuten Belastungsreaktionen und bei

  • vorher nicht psychisch Erkrankten unter bedrohlichen (Extrem-)Belastungen
  • Patienten mit schweren neurotischen, psychosomatischen und Persönlichkeitsstörungen.

Andererseits können Familie oder Freunde oder auch Spass an einer Aufgabe eine stabile emotionale Basis für eine erfolgreiche Bewältigung schaffen.

Quellen:

Laux G. Krisenintervention und „Traumatherapie“. In: Möller H, Laux G, Deister A et al., Hrsg. Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. 6. aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2015. doi:10.1055/b-003-120842

Paul L. Janssen, Peter Joraschky, Wolfgang Tress (Hrsg.): Leitfaden Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Orientiert an den Weiterbildungsrichtlinien der Bundes­ärzte­kammer. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Aufl. 2009.

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