Distance Leadership Fact Sheet #2: Führungsaufgaben
- Distance Leadership Fact Sheet #2: Führungsaufgaben
- Führungsaufgaben – Mitarbeiter motivieren
- Führungsaufgaben – Aufgaben delegieren
- Führungsaufgaben – Teamentwicklung
- Führungsaufgaben – Ziele vereinbaren
- Führungsaufgaben – Aufgaben kontrollieren
- Führungsaufgaben – Mitarbeiter fördern und entwickeln
- Vertrauen
- Führungsaufgaben – Das Team nach außen vertreten
- Informationen weitergeben
- Zielvereinbarung
- Ressourcenbeschaffung
- Aufgaben und Prozesse koordinieren
- Führungsaufgaben – Fazit
Aus der Besonderheit virtueller Zusammenarbeit ergeben sich für die Führungskraft teils neue Aufgaben, teils sind die Führungsaufgaben nicht neu, müssen aber in veränderten Rahmenbedingungen geleistet werden. Es geht um einen Wandel in der Haltung, um die Weiterentwicklung von Managementkompetenzen.
Diese Haltung wird auch als „dienende Führung“ bezeichnet, die gewinnend und begeisternd Leistungen anderer hervorbringt – anstatt anzuordnen, einzufordern und zu kontrollieren. Bei einer ressourcenorientierten Betrachtung von Unternehmen sind dabei unverändert, neben natürlichen und wirtschaftlichen Produktionsfaktoren, Human- und Sozialressourcen ebenso entscheidend für den Unternehmenserfolg. Haltung und Organisationskultur entscheiden darüber, ob der Wandel zur „Distance Leadership“ überhaupt gelingen kann. Ein Verzicht auf diesen Wandel hingegen wird die Wettbewerbsfähigkeit langfristig stark einschränken.
Führungsaufgaben – Mitarbeiter motivieren
Sind Mitarbeiter viel auf sich allein gestellt, droht schnell ein Motivationsloch, verbunden mit dem Gefühl abgehängt oder isoliert zu sein. Mangelnde Motivation, Fluktuation und Vakanzen setzen den strategischen Fähigkeiten neue Grenzen. Die „neuen“ Führungsaufgaben zur Motivation umfassen:
- Inspirierende strategische Ziele setzen und damit eine klare Richtung weisen.
- Ressourcen und Fähigkeiten gewissenhaft einsetzen und hegend weiterentwickeln.
- Leistungsbereitschaft durch ein geeignetes, förderliches Umfeld erhalten und steigern.
Mitarbeiter sind motiviert, wenn einleuchtet, dass auch mit der Virtualisierung ihre Arbeit anerkannt wird. Die Führungsebene muss die Mitarbeiter als Experten auf ihrem Gebiet wahrnehmen. Eine Führungskultur, die auf Wertschätzung basiert, erleichtert die digitale Führung. Das konservative Führungsbild, also der Chef, der sich in allen Bereichen und Tätigkeiten am besten auskennt, stimmt heute ohnehin nicht mehr. Es muss zwischen Führungsebene und Mitarbeitern eine Verständigung auf Augenhöhe stattfinden.
Führungsaufgaben – Aufgaben delegieren
Auch in virtuellen Formen der Arbeitsorganisation bleibt die Führungskraft verantwortlich für die Ergebnisse des Unternehmens. Durch klare Zuweisung von Rollen, Ressourcen und Definition von Kompetenzen wird klar, an wen sich Mitarbeiter mit Anliegen wenden können.
Führungsaufgaben – Teamentwicklung
Führen von Menschen ist etwas anderes als das Management von technischen Business-Problemen. Führen heißt, andere befähigen, erfolgreicher arbeiten bzw. sich entwickeln zu können. Hierzu bedarf es wichtiger Voraussetzungen. Neben der Fachkompetenz und dem persönlichen Einsatz sind es vor allem
- eine (selbst-)reflektierende und proaktive Haltung,
- die stetige Entwicklung von Verhaltenskompetenzen,
- das Management von Emotionen und rollenbezogenen Beziehungen,
- sowie ein eigenes authentisches Selbstkonzept „Führung“
die den Unterschied machen – denn nur, wer sich selbst gut kennt, kann auch andere verantwortungsvoll führen.
Führungsaufgaben – Ziele vereinbaren
Der Verlust direkter Kontrolle ist für Führungskräfte und Mitarbeiter in der virtuellen Zusammenarbeit ein großes Hindernis, das oft Unsicherheit auslöst. Da im virtuellen Team Anwesenheit oder Aktivität nicht mehr als Grundlage für Leistungsmetriken zur Verfügung stehen, ist die Definition von Zielen und Erfolgskriterien um so wichtiger.
Diese Ziele werden unverändert von der Geschäftsführung heruntergebrochen, von den Führungskräften kommuniziert und dann umgesetzt. Mehr als in anderen Rahmenbedingungen dienen Ziele als Führungsinstrument und stärken die Motivation.
Bewerten Sie Aufgaben nach
- Wichtigkeit
- Dringlichkeit
- Auswirkung
im Hinblick auf Ihre Zielerreichung.
Nutzen Sie die SMART-Regel für Ihre Ziele S = Specific (Spezifisch) M = Measurable (Messbar) A = Achievable (Erreichbar) R = Realistic (Realistisch) T = Time framed (Zeitrahmen)
Auch unter virtuellen Bedingungen dienen diese Regeln zur Zielformulierung der Kontrolle, ob Alle noch auf dem richtigen Weg sind.
Die Verantwortung für die Ziele müssen personalisiert werden. Gute Führung erfolgt individuell, nicht kollektiv. Denn Ziele beziehen sich zwar einerseits auf Leistung aber andererseits auch den Menschen.
Persönlichkeitsstruktur-Analysen zeigen, dass die meisten Mitarbeiter einen Zielrahmen wünschen. Er gibt Ziel und Kurs vor und vermittelt Sicherheit gleichermaßen. Das ist besonders wichtig unter der Verunsicherung, die aus dem Homeoffice leicht entstehen kann.
Führung von heute zeichnet sich durch Selbstverantwortung & -organisation aus. Führung durch Anweisung ist für die Mitarbeiter der Generationen X+ Führung von gestern.
Führungsaufgaben – Aufgaben kontrollieren
Formulieren Sie alle Ziele schriftlich. Schriftliche Ziele sind die Grundlage für Ergebniskontrolle und das Vertrauen, das den Mitarbeitern abverlangt wird, wenn Kurskorrekturen in Krisenzeiten unterjährig erforderlich werden. Der Verlust an Gewissheit in Krisenbedingungen führ sonst zu Verunsicherung, Irritationen, Demotivation und Zweifel.
Führungsaufgaben – Mitarbeiter fördern und entwickeln
Vertrauen
Misstrauen vergiftet eine virtuelle Beziehung. Orientieren Sie sich an den Ergebnissen, die der Mitarbeiter bringt. Wenn Ergebnisse nicht ausfallen, wie Sie das besprochen hatten, fragen Sie nach den Hintergründen.
Führungsaufgaben – Das Team nach außen vertreten
Informationen weitergeben
Zur Führung gehört auch die Schnittstellenfunktion zu Vorgesetzten und anderen Organisationseinheiten. Über die Führungskraft laufen alle Informationen und die Kommunikation. Daher ist es unter Bedingungen des Digital Leadership wichtig, Ansprechpartner zu sein und die Informationen zeitgerecht an die relevanten Teammitglieder weiterzugeben.
Zielvereinbarung
Die Führungskraft klärt die Ziele mit Vorgesetzten ab, die das Team erfüllen soll. Wie bei Zielvereinbarungen üblich werden die Ziele gemeinsam besprochen und klar und messbar formuliert (s. o.).
Ressourcenbeschaffung
Besonders schwierig kann sich die Aufgabe der Bereitstellung von Ressourcen unter Bedingungen von Krise und virtueller Führung erweisen. Für erfolgreiche virtuelle Zusammenarbeit ist es aber unabdingbar, dass das Team die notwendigen Ressourcen zur Erreichung der Ziele erhält. Dafür braucht es ein Budget, die technische Infrastruktur und Mitarbeiter mit den relevanten Kompetenzen und derzeit auch Improvisation.
Aufgaben und Prozesse koordinieren
Häufig müssen Aufgaben oder Prozesse mit anderen Einheiten der Organisation koordiniert werden. Auch hier sind Leader die Ansprechpartner. Sie übernehmen die Planungsaufgaben und achten darauf, dass sich die Prozessschritte, für die das Team verantwortlich ist, in die übergeordneten Prozesse einfügen.
Führungsaufgaben – Fazit
Distance Leadership kann auch sehr gut virtuell funktionieren. Als Führungskraft sind Sie dabei gefordert, Ihre Mitarbeiter zu führen und zu Ergebnissen zu bringen. Virtuell führen ist eine Führungskompetenz die zu Ihrem Führungsrepertoire zählen sollte – auch ganz ohne Corona.
In bewährter Zusammenarbeit haben das Institute for Leadership Dynamics (ILD) und Psychologie Halensee ein gemeinsames Online-Programm zur Stärkung von Resilienz und Führungswirksamkeit in Krisen entwickelt: das Remote Leadership & Collaboration-Programm.
Die Fact Sheets sind Bestandteile des Info-Packages für die interne Mitarbeiterkommunikation mit kuratierten und qualitätsgesicherten Experteninhalten zu Organisation, Kommunikation und Gesundheit unter Bedingungen von Remote Leadership & Collaboration